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Do 03.10.
20:00

Ein Lehrer aus Tokio unternimmt eine Exkursion in eine Dünenlandschaft, um dort seiner Leidenschaft für Insektenforschung nachzugehen. Als er den letzten Bus verpasst, zeigen ihm die Dorfbewohner eine Unterkunft für die Nacht bei einer Witwe in einer kleinen Hütte am Fuß der Düne. Am nächsten Morgen muss er feststellen, dass er zusammen mit ihr gefangen ist in einer Mulde inmitten des Sandes, der zudem ständig weggeschaufelt werden muss, um nicht unter ihm begraben zu werden. Der Kampf gegen die Sandmassen bestimmt nun sein Leben. Während er sich zu Beginn noch auflehnt und nach Auswegen sucht, akzeptiert er irgendwann sein Schicksal und lässt seine frühere Identität hinter sich. Für diese Parabel auf die menschliche Existenz findet Teshigahara in seinem Film, der ihn auch im Westen berühmt machte, kongeniale Bilder des überallhin fließenden und seine Form verändernden Sandes.

Hiroshi Teshigahara (1927–2001) war nicht nur Filmemacher, sondern auch in vielen anderen Künsten aktiv; nach dem Tod seines Vaters übernahm er dessen berühmte Ikebana-Schule. Obwohl er zur gleichen Zeit wie die Vertreter der japanischen Nouvelle Vague seine ersten Filme drehte, entstanden diese unabhängig mit der von ihm gegründeten Produktionsfirma. Von den vier Filmen, die er in den 60er Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Autor Kobo Abe und dem Komponisten Toru Takemitsu drehte, zeigen wir zwei, die grundsätzliche Fragen der menschlichen Existenz behandeln: die Entfremdung und Einsamkeit des modernen Individuums.

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